25.04.2018
Disentis - Bergamo
Endlich wieder auf Reisen! Diesmal Richtung Italien. Bis Como fahren wir auf der Autobahn, hier verlassen wir die Autobahn und geniessen die Landschaft bei schönstem Wetter Richtung Bergamo. Wir finden einen Standplatz in Stadtnähe.
Wir nehmen das Tram und den Bus bis in die Città Alta. Wir staunen über die vielen Leute! Es ist ein grosses Gedränge und viele Verkaufsstände sind vor Ort. Im "Museo die Science Naturali" - ein Naturkundemuseum, verweilen wir uns ein Weile. Neben allerlei Tieren finden sich hier auch Skelette von Mammuts, schön und interessant, aber nicht unbedingt ein Muss, wenn man in Bergamo ist.
Weiter geht es in die Città Alta durch schöne Gassen. Der Hunger meldet sich und wir suchen ein Gartenrestaurant, wo wir uns von der italienische Küche verwöhnen lassen.
Jetzt wissen wir auch, wieso die vielen Menschen: der 25. April ist der Tag der Befreiung Italiens "Anniversario della Liberazione". Er hat in Italien einen ähnlichen Stellenwert wie die "Feste della Repubblica" (Nationalfeiertag). An diesem Tag gedenkt man der Befreiung Italiens vom Faschismus und der Besetzung Italiens durch die Nationalsozialisten, sowie der Opfer des Zweiten Weltkriegs.
Wir geniessen den Spaziergang durch die Gassen und die Aussicht über Bergamo, bevor wir uns Richtung Bahnhof bewegen, um das Tram Richtung Standplatz zu nehmen.
26.04.18 Bergamo – Lago di Garda – Valeggio sul Mincio
Wir haben wie die Murmeltiere geschlafen! Nach einem feinen italienischen Espresso fahren wir weiter Richtung Verona.
Armes Italien! Fährt man nicht über die Autobahn, sind die Strassen in einem katastrophalen Zustand! Vergleich: Lukmanierpass tessiner Seite bis Olivone! Es rüttelt und schüttelt – trotzdem sind die Strassen voll von Lastwagen.
Wir machen noch einen Abstecher am Lago di Garda. Das Wetter ist herrlich und wir machen einen gemütlichen Spaziergang am Ufer entlang und genehmigen uns noch eine gute italienische Glace.
In Valeggio sul Mincio entdecken wir einen schönen Campingplatz. Wir werden sehr freundlich begrüsst, der Besitzer erklärt uns alles – auch über die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. So beschliessen wir 2 Nächte hier zu bleiben und mit unserem Roller die Umgebung zu erkundigen.
Nachdem wir uns häuslich eingerichtet und ein Glas Rosé genossen haben, machen wir uns auf den Weg Richtung Valeggio sul Mincio.
Über die Ponte Visconteo - ein mittelalterliches Damm- und Brückenbauwerk mit Festungscharakter – fahren wir nach Valeggio sul Mincio. Das Bauwerk ist 650 m lang und etwa 21 m breit, 100 000 m³ Erdreich wurden zur Aufschüttung des Damms bewegt. Es erstreckt sich in Ost-Westrichtung quer zum Tal des Mincio und überspannt den Fluss Mincio, den Kanal Virgilio sowie einige kleinere Wege und Wasserläufe. Auf dem Damm befinden sich die Ruinen dreier Festungsbauten, deren mittlere direkt neben dem Flusslauf liegt.
Die Ponte Visconteo wurde 1393–1395 vom Herzog von Mailand Gian Galeazzo Visconti errichtet. Der Damm sollte das Wasser des Mincio umleiten und damit der Stadt Mantua das Wasser entziehen. Man hoffte, dass Mantua ohne seinen Wassergraben, welcher vom Mincio gespeist wurde, leichter einzunehmen sei. Technische Komplikationen und historische Ereignisse verhinderten allerdings, dass dieser Plan zur Ausführung gelangte. Nur 10 Jahre lang war die Anlage von strategischer Bedeutung, dann war sie dem Verfall ausgesetzt.
Wir finden einen Parkplatz und es geht zu Fuss weiter Richtung Altstadt. Erste Siedlungen entstanden zwischen dem 4. Jh. v. Chr. und dem 1. Jh. n. Chr. Vom Ende des 10. bis Anfang des 11. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zum piemontesische Truppen bei Valeggio ein Gefecht gegen die Österreicher. 1866 kam Valeggio als Ergebnis des Deutschen Kriegs zum Königreich Italien.
Auf geht es zum Castello Scaligero – leider ist es geschlossen und wir geniessen wenigstens die Aussicht über die Landschaft. So geht es zu Fuss wieder hinunter nach Valeggio di Muncio wo wir in der Altstadt einen Weisswein aus der Umgebung geniessen, bevor es zurück auf den Camping geht.
27.04.18 Valeggio di Mincia
Am Morgen erkundigen wir die Gegend mit unserem Roller. Schöne Landschaften mit viel Landwirtschaft – Wein, Getreide etc. Auf dem Golfplatz von Verona machen wir eine Pause, schauen den Golfspieler beim Training zu und geniessen einen Apéro.
Am Nachmittag machen wir uns zu Fuss Richtung Borghetto, flanieren durch dieses herzige Dorf, das wirklich sehenswert ist mit seinen Mühlen und Gässchen.
Borghetto ist ein Stadtteil von Valeggio. Übersetzt heißt Borghetto so viel wie: „kleines Dorf“. Es liegt zu beiden Seiten des Flusses Mincio unterhalb der Visconti-Brücke. Früher war Borghetto ein Fischerdörfchen. Es hat sich zu einem beliebten Touristenort entwickelt. Dadurch gibt es verschiedenen Restaurants und Bars. Bemerkenswert sind die Wassermühlen, die zum Teil noch in Betrieb sind. Die beiden Ortsteile am Fluss werden durch eine Holzbrücke verbunden. Im Ostteil steht eine dem Evangelisten Markus geweihte Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde auf den Überresten einer älteren romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert errichtet.
Borghetto ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens).
Der Film Sehnsucht von Luchino Visconti wurde teilweise im Borghetto gedreht und spielt im Jahre 1866 zur Zeit des Risorgimentos, dem italienischen Bürgerkrieg.
Am Abend geniessen wir auf der Terrasse eines kleinen Restaurants ein gutes Abendessen.
28.04. - 30.04.18 Valeggio di Mincio - Caorle
Weiter geht es Richtung Caorle, wo wir bis am 12.05.18 auf dem Camping von Pra’ delle Torri bleiben. Angeschlossen an diesem Campingplatz ist ein 18-Loch Golfplatz. Wir sind wieder erstaunt, wie viele Gäste es hat! Der 1. Mai, der in Italien ein Feiertag ist, steht bevor und die Italiener sind auf Reise! Es vergeht über eine halbe Stunde, bevor wir einchecken können.
Wir haben einen grossen Platz nähe Meer reserviert – perfekt. Wir platzieren unser WoMo und machen uns an das Aufstellen des Vorzeltes. Zum Glück haben wir dies in Disentis im Garten ausprobiert, sonst würden wir jetzt anstehen. Nach 2 Stunden ist auch dies geschafft und wir können uns gemütlich einrichten.
Heute erkundigen wir den Campingplatz, der auch ein Hotel, sowie Bungalow hat. Ein grosser Wasserpark, Schwimmbäder etc. etc. Der Strand ist wunderschön, dort werden wir uns sicher immer wieder verweilen.
Am Sonntagnachmittag gehen wir auf den Golfplatz auf die Drivingrange, um uns ein bisschen einzuspielen. Wir wollen am Montag eine Runde spielen gehen.
Ich habe wir vorgenommen, jeden Morgen mit meinen Walkingstöcken eine Runde am Strand zu laufen. Dies habe ich ab Montag umgesetzt – mindestens 3-4 Kilometer pro Tag. Herrlich am Morgen früh! Auch wenn ich nicht die einzige bin, geniesse ich trotzdem die Ruhe und natürlich den Sonnenaufgang.
Nach dem Frühstück machen wir uns mit dem Roller Richtung Caorle (die Stadt!). Lange können wir nicht bleiben, da wir ja noch eine Runde Golf vor uns haben.
Es ist warm und wir kommen ins Schwitzen. Wir sind in einem Flight mit einem Ehepaar aus München. Es geht mal gut mal besser, na ja, es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen. Doch im Grossen und Ganzen sind wir zufrieden mit unserem Spiel. Wir trinken noch einen Apéro zusammen, bevor wir uns zu unserem WoMo begeben. Wir grillieren uns geniessen den herrlichen Abend.
01.05. - 02.05.18 Camping Caorle
Um 06.30 Uhr mache ich mich wieder auf meine Runde Walking. Es ist einfach herrlich! Als ich zurückkomme, wartet eine Tasse Kaffee auf mich – Danke!
Plötzlich leert sich der Campingplatz – für die Italiener sind die Feiertage herum. Es wird leerer und leerer.
Am Mittwoch gehen wir eine Runde Golf spielen - herrlich, ein schöner Platz und herrliches Wetter!
03.05.18
Jesolo
Mit dem Roller geht es Richtung Jesolo. Wir wollen den Campingplatz inspizieren, welchen Daniel mit Familie für die Sommerferien ausgesucht hat. Ebenfalls ein schöner Platz mit vielen Freizeitmöglichkeiten.
Anschliessend machen wir noch einen Bummel durch Jesolo. Kindheitserinnerungen tauchen auf, war ich doch mit meinen Eltern ein paar Mal hier in den Ferien. Doch um diese Jahreszeit ist nicht viel los. Der Strand leer, man kann sich seinen Platz aussuchen, im Gegensatz zur Hochsaison, da muss man sich wahrscheinlich einen Platz erkämpfen!
Wir geniessen den schönen Tag und grillieren am Abend. Gegen 20:00 Uhr kommt ein heftiges Gewitter - es regnet aus Strömen und Blitz und Donner fahren über den Campingplatz. Zum Glück sind wir im Trockenen! Das Gewitter dauert gegen 4 Stunden, bevor es ein bisschen ruhig wird.
04.05. - 06.05.18
Pra' delle Torri
In den nächsten Tagen geniessen wir das schöne Wetter, spielen Golf, Spaziergänge dem Strand entlang, gehen Schwimmen, geniessen gutes Essen und das Nichtstun!
07.05.18 Camping Pra'delle Torri Caorle
Am Montag machen wir uns mit dem Roller ins 8km entfernte Caorle. Der Ort ist über 2000 Jahre alt, er wurde gegenüber der Insel Caprulae (= Insel der Ziegen) von Fischern und Hirten als Vorhafen für den landeinwärts befindlichen römischen Legionsstüzpunkt «Iulia concordia» (heute Concordia sagittaria genannt) gegründet. Im 5. Jahrhundert war Caorle eine der grössten Städte in Norditalien, Handelszentrum und wichtiger Hafen. Durch klimatische Veränderungen verlor Caorle seine Bedeutung. Ein Grossteil des Caorleser Patriziats siedelte damals nach Venedig über. Caorle war eine der wenigen venezianischen Städte, die von den Venezianern nicht gewaltsam unterworfen wurden. 1380 wurde Caorle von Truppen aus Genua geplündert und zerstört, weil es mit Venedig verbündet war. Seit dem 9. Jahrhundert ist Caorle auch Bischofssitz.
Die Stadt liegt an der Mündung der Livenza in die Adria. Caorle wir häufig «Klein-Venedig» genannt. Diese Bezeichnung verdankt der Ort seinen kleinen Gassen, seinen Glockentürmen und den typisch venezianischen Farben gestrichenen Häuser. Bemerkenswert ist vor allem die Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert und der zylindrische Glockenturm aus dem Jahr 1100 sowie die Kirche Madonna dell’Angelo am Ortsrand. Bekannt wurde der Ort auch durch den Schriftsteller Ernest Hemingway, der in San Gaetano und der Lagune von Caorle die Inspiration zu seinem Roman «Über den Fluss und die Wälder» fand.
Heute sind der Tourismus an den 15km langen Sandstränden und die Fischerei die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für den Ort.
Die Spezialitäten in den Restaurant sind dann natürlich auch vor allem Fische, Meeresfrüchte etc., was wir natürlich zum Mittagessen in einem typisch italienischen Restaurant (wir beobachten immer, wo die Einheimischen Essen gehen) genossen haben.
Am Abend nach dem Nachtessen fahren wir mit dem "Zügli" durch die Anlage und geniessen den schönen Sonnenuntergang.
08.05. - 12.05.18
Camping Pra' delle Torri
Die letzten Tage auf dem Camping geniessen wir noch mit Golf, Schwimmen im Meer (Brrrhhh! saukalt, will gar nicht wissen, welche Temperatur das Meer hat - trotzdem tut es gut!) und Nichtstun! Am letzten Abend geniessen wir nochmals feine Spaghetti mit Muscheln etc. Sogar die Musik spielt auf, um uns zu verabschieden! Hahaha!
12.05.18
Venezia
Venedig - Stadt der Liebe! Heute eher Stadt des Tourismus!
Venedig war bis 1797 Hauptstadt der Republik Venedig und mit über 180.000 Einwohnern eine der größten europäischen Städte. Bis ins 16. Jahrhundert war sie eine der größten Handelsstädte, über die der Handel zwischen Westeuropa und dem östlichen Mittelmeer abgewickelt wurde. Venedig unterhielt die meisten Handels- und Kriegsschiffe. Ihr Adel profitierte vom Handel mit Luxuswaren, Gewürzen, Salz und Weizen. Venedig entwickelte sich zum größten Finanzzentrum und dominierte ein Kolonialreich, das von Oberitalien bis Kreta und zeitweise bis nach Zypern reichte. Nach französischer und österreichischer Herrschaft zwischen 1798 und 1866 wurde Venedig ein Teil Italiens. 1929 wurde der Industriekomplex Mestre-Marghera in die Comune di Venezia eingemeindet. Der jüdische Anteil der Bevölkerung wurde während des Zweiten Weltkriegs vernichtet. In den Jahren 1965 bis 1970 erreichte die Stadt mit knapp 370.000 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl, die seitdem wieder um etwa 100.000 Einwohner zurückgegangen ist.
Venedig und seine Lagune stehen seit 1987 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Sie inspirierten besonders die Künstler und Venedig wurde zu einer der von Touristen meistbesuchten Städte. Seit einem Jahrhundert ist die wirtschaftliche Struktur der Altstadt einseitig auf den Tourismus ausgerichtet, während sich die industrielle Tätigkeit vor allem um Mestre und Marghera auf dem westlichen Festland konzentriert.
Wir entschliessen uns zu einer Gondelfahrt, um die Wasserstrassen zu erkundigen. Anschliessend geht es weiter Richtung Marktplatz und Rialtobrücke. Es ist übervoll von Touristen, weshalb wir uns nach 4 Stunden entschliessen Venedig zu verlassen und weiter Richtung Süden zu fahren. Es war sicher das letzte Mal in unserem jetzigen Leben, dass wir Venedig besucht haben - Adios!
Wir finden in Igea Marina einen schönen Stellplatz direkt am Meer und richten uns für eine Nacht ein, bevor es weiter geht. Gegen 20.00 Uhr machen wir uns zu Fuss auf den Weg ins Dorf und finden ein ganz spezielles einheimisches Beizli, wo nur Fisch und Meeresfrüchte serviert werden. Bzw. man geht an den Tresen und sucht sich sein Gericht aus, bekommt eine Nummer und setzt sich an einen Tisch. Ist dein Esssen bereit, wird die Nummer ausgerufen, das man dann holt. Es wird alles in Plastikteller serviert! Trotzdem war das Essen ausgezeichnet. Nach einem Espresso und Grappa am Strand geht es Richtung WoMo.
13.05.18
Igea Marina -
La Collina delle Stelle
Muttertag! Nachdem wir die Ebene verlassen haben geht es weiter Richtung Nationalpark der Casentinesi Wälder, Falterona Berg und Campigna
Tausendjährige Wälder zwischen Romagna und Toskana
Es handelt sich hierbei um ein großes Schutzgebiet im Apennin, zwischen den Regionen Romagna und Toskana, wo die weitesten und dichtesten Wälder Italiens bestehen. Diese Wälder sind die Bewahrer
eines unvergleichlichen Naturerbes, das Pflanzen- und Tierarten von großer Bedeutung umfasst.
Zur vorhandenen Fauna gehören Wolf und Goldadler sowie verschiedene Huftiere. Diese Wälder zeichnen einen zauberhaften Rahmen um die tausendjährigen Zeugnisse der Anwesenheit des Menschen. Dazu gehören Burgen, Saumpfade und zwei sehenswerte Wallfahrtsorte, nämlich Camaldoli und La Verna.
Den Wolf und Goldadler haben wir nicht gesehen, doch fasziniert sind wir trotzdem von der schönen Landschaft.
Wir finden im Casentino-Tal auf dem Bauernhof "La Collins delle Stelle" einen schönen, ruhigen Stellplatz. Dieses Tal zeigte sich schon in der Antike durch die üppige Natur und wurde der tiefgründigen Spiritualität ausgezeichnet. Das Landgut umfasst ca. 400 Hektar Wald und Weiden und reicht bis an die Grenzen des Nationalparks. Das Haupthaus aus dem 16. Jahrhundert war einst ein Rasthaus längs der Strassen zwischen Florenz und "La Verna", hier wurden die Pferde gewechselt, mittlerweile ist es ganz nach historisch, architektonisch und kulturellen Gesichtspunkten renoviert worden.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, geniessen wir noch die letzten Sonnenstrahlen bei einer kleinen Wanderung in der Umgebung.
14.05.18
La Collina delle Stelle - Lucignano - Siena
Nach einem feinen Muttertagsnachtessen machen wir uns am Morgen auf Richtung Siena. Das Wetter ist heute nicht so schön, zwischendurch regnet es immer wieder, die Landschaft mit ihrem Farbenspiel ist trotzdem schön.
Auf die Nebenstrasse den Hügel hinauf sehen wir ein altes Städtchen und wir beschliessen spontan einen Halt einzulegen. Wir finden sogar einen Parkplatz für unser WoMo und machen uns auf den Weg.
Lucignano ist ein alte Stadt eingeschlossen mit Stadtmauern.
Entstanden aus den Kulturen der Villanova und der Etrusker wurde der Ort im 1. Jahrhundert v. Chr. von den Römern unter Lucius Cornelius Sulla Felix eingenommen. Lucius Licinius Lucullus gründete hier ein Römisches Militärlager und nannte den Ort von nun an zu seinen Ehren Lucinianum, wovon sich der heutigen Ortsname ableitet. Hier entstand zudem der dreieckige Wehrturm Torre Sillana, an dessen Stelle sich heute die Collegiata San Michele befindet. 1014 wurde der Ort als Castrum Griffonis nune Lusignani von der Abtei Farneta dokumentiert. Im Mittelalter gehörte die Gemeinde zum Einflussbereich von Arezzo. Bei der Schlacht bei Campaldino verlor Arezzo 1289 gegen Florenz und somit auch die Herrschaft über den Ort, der danach zu Siena (1289–1325) gehörte und 1325 von Guido Tarlati eingenommen wurde. Danach gehörte der Ort zu Perugia und dem Kirchenstaat. Aus der Zeit der Perugianer stammt auch heute noch der Greif als Wappentier. 1343 erlangte der Ort die Unabhängigkeit, unterstellte sich aber bereits zehn Jahre später Florenz. 1370 gelangte der Ort erneut in Freiheit, aufgrund der drohenden Besetzung durch die Aretiner fragte man abermals in Siena um Hilfe. Nach mehreren Gebietsstreitigkeiten zwischen Florenz und Siena gelang Lucignano 1390 endgültig zur Republik Siena, die die Stadtmauern errichteten und die Rocca Senese aufbauten. Die Seneser Regierung endete im August 1554 mit der Schlacht von Scannagallo (Battaglia di Scannagallo, auch Battaglia di Marciano genannt) wenige Kilometer östlich von Lucignano. Hierbei besiegte die Republik Florenz unter Gian Giacomo Medici die Republik von Siena unter Piero Strozzi.
Nach dem Besuch des Museums geht es weiter Richtung Siena. Wir schauen nach einem Parkplatz, wo wir mit dem WoMo über Nacht stehen bleiben können, es ist schon 15:00 Uhr. Es regnet wieder, trotzdem machen wir uns auf den Weg mit dem Gratisbus in die Stadtmitte.
Siena geht vermutlich auf eine etruskische Siedlung mit Namen Saena zurück und wurde unter römischer Herrschaft eine Kolonie mit dem Namen Saena Iulia. Ihre eigentliche Bedeutung erlangte die Stadt aber erst im Mittelalter. Wie andere italienische Städte wurde sie allmählich unabhängig und hatte im 12. Jahrhundert eine Konsularregierung.
Im Streit zwischen Kaiser und Papsttum stand Siena – im Gegensatz zu Florenz – auf ghibellinischer Seite und erhielt dadurch verschiedene Privilegien. Im Wesentlichen verbarg sich aber hinter diesem Konflikt eine wirtschaftliche Rivalität zwischen den beiden Handelsstädten. In der Schlacht von Montaperti 1260 wurden die Florentiner geschlagen. Die folgenden Jahre brachten aber einen Niedergang der Ghibellinen mit sich. Im Inneren kam es immer wieder zu politischen Machtkämpfen, die aber eine wirtschaftliche Blüte der Stadt nicht verhinderten.
1389 schlossen die Sienesen ein Bündnis mit Gian Galeazzo Visconti, das sie für einige Jahre in Abhängigkeit von Mailand brachte.
1487 ergriff Pandolfo Petrucci die Macht und regierte despotisch, wenn er auch formell die Regierungsformen nicht antastete. Anders als den auf ähnliche Weise in Florenz herrschenden Medicigelang es ihm aber nicht, eine Dynastie zu gründen, und nach seinem Tod 1512 stellte sich die Stadt bald unter den Schutz Karls V. Die Bürger lehnten sich gegen die zunehmende Tyrannei der Spanier auf, aber 1555 wurde Siena nach langer Belagerung eingenommen und zwei Jahre später als Lehen an Cosimo I. de’ Medici gegeben, unter dem es Teil des Großherzogtums Toskana wurde.
Der Dom aus schwarzem und weißem Marmor, heute eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien, entstand aus einer dreischiffigen romanischen Basilika. Heute präsentiert sich der Bau immer noch als solche, jedoch mit gotisch erhöhtem und eingewölbtem Mittelschiff, kompliziertem, mehrschiffigen Querhaus und einem gotischen Chor. Romanisch blieb die unregelmäßig sechseckige Kuppel über der Vierung, die für viele der Unregelmäßigkeiten des Baues verantwortlich ist. Der Bau wurde Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen und zog sich bis in das 14. Jahrhundert hinein.
Eine letzte Vergrößerung wurde 1339 begonnen, aber wegen Geldmangels und Problemen mit der Statik nie zu Ende geführt; heute sind nur Nordseitenschiff und Fassade des sog. „Duomo Nuovo“ zu sehen, die die Großartigkeit des unvollendeten Plans andeuten. Die Kirche, die den heutigen Dom als Querhaus weitergenutzt hätte, sollte in den Dimensionen Alt St. Peter, damals eine der größten Kirchen der Welt, übertreffen. Zu dem Baukörper gehört auch das Baptisterium San Giovanni, das in den Substruktionen des Domchores eingerichtet ist.
Der Palazzo Pubblico (das Rathaus) ist ein Palast, dessen Bau im Jahre 1297 begann als Sitz der republikanischen Regierung, der Podesta und des Konzils der Neun.
Der Palast liegt zentral an Sienas Hauptplatz, der Piazza del Campo; der Platz wurde im 14. Jahrhundert am Ort eines antiken Theaters angelegt; 1347 erhielt er seine charakteristische rote Backstein-Pflasterung, die von hellen Streifen aus Travertin segmentiert wird. Hier findet auch der Palio di Siena statt, ein alljährliches lokales Pferderennen.
Im Palast selbst befinden sich zahlreiche berühmte Fresken wie zum Beispiel dasjenige, das Guidoriccio da Fogliano im Saal der Landkarten (Sala del Mappamondo) zeigt. Das Fresco stammt wahrscheinlich von Simone Martini. Die Wand des Saals zeigt außerdem Reste der Zeichnung einer Weltkarte von Pietro Lorenzetti. Eines der berühmtesten Werke im Palast ist die Darstellung der Guten und der Schlechten Regierung im Saal der Neun (Sala della Pace) von Ambrogio Lorenzetti.
Der 102 Meter hohe Turm des Palastes (Torre del Mangia) wurde zwischen 1325 und 1344 errichtet, seine Spitze wurde von Lippo Memmi entworfen. Er ist der Öffentlichkeit zugänglich und bietet von seiner Spitze einen sehr guten Rundblick über die Stadt und ihre Umgebung.
Wir sind langsam müde, Essen auf dem Piazza del Campo noch feine Teigwaren und machen uns anschliessend auf den Weg zu unserem WoMo, wo wir tief und herrlich schlafen.
15.05.18
Siena - Punta Ala
Weiter geht es Richtung Punta Ala, das Wetter bessert sich langsam und wir finden einen Campingplatz in einem Pinienwald direkt am Meer. Es hat ein bisschen abgekühlt. Wir machen, nachdem wir uns einigermassen eingerichtet haben, einen längeren Strandspaziergang und gehen Einkaufen.
Der Pinienwald ist zwar schön, jedoch nicht ideal - der Harz tropft von den Bäumen, dies tut unserer Markise überhaupt nicht gut, so dass wir beschliessen am nächsten Tag weiter bis Piompino zu fahren. Den Sonnenuntergang geniessen wir nochmals bei einem Strandspaziergang - es gibt in der Umgebung leider nicht viel zu sehen.
16.05. - 17.05.18
Punta Ala - Camping Village Pappasole (Vignale Riotorto)
Am frühen Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Follonica - Populonia. Wir finden einen Campingplatz nach Follonica "Pappasole". Hier bekommen wir einen Platz mit Küche, WC und Dusche - was für ein Luxus, den wir natürlich geniessen. Wir lassen unsere Markise raus - die ist von diesem einen Tag voller Harz! Wir hoffen, dass wir dies wieder rauskriegen - falls jemand eine n Tip hat, nehmen wir diesen gerne entgegen.
Zwischen Meer und Campingplatz trennt uns nur der "Marco costiero della Sterpaia" - Ein naturbelassener Pinienwald. Der Strand ist herrlich, das Meer trotzdem noch kalt. Wenn die Luft jedoch warm ist, werde ich sicher nochmals ins Meer Schwimmen gehen. Gegen Abend tauchen plötzlich kleinere und grössere Kaninchen auf - so herzig. Zum Glück haben wir noch altes Brot, dass wir ausstreuen, was mit Genuss gegessen wird.
Unsere Nachbarn kommen aus Münster im Oberwallis. Eine sympathische Familie mit 2 Söhnen. Sie sind ursprünglich aus Ostdeutschland, jedoch schon 18 Jahre in der Schweiz.
Am Donnerstag machen wir uns mit unserem Roller Richtung Piombino und Populonia auf.
Der Hafen Porto Felesia stammt aus römischer Zeit. Nach der Zerstörung von Populonia durch die Langobarden gewann der Ort an Bedeutung und wurde von Pisa im 12. und 13. Jahrhundert mit Stadtmauern ausgestattet. Der Ort wurde 1399 zusammen mit Elba vom Herzog Gian Galeazzo Visconti von Mailand zum Dank für den Verrat Pisas an Gherardo Appiano verliehen und von diesem stärker befestigt. Piombino war seit 1594 Hauptstadt des Fürstentums Piombino, welches außerdem einen großen Teil der Insel Elba umfasste und auf 360 km² 25.000 Einwohner zählte. Der unabhängige Stadtstaat war einer von vielen nur regional bedeutsamen kleinen Duodezfürstentümer neben Volterra, San Gimignano und vielen anderen. Nach dem Tode des letzten Fürsten der Appiano (1634) kam der Ort zu der Familie Boncompagni-Ludovisi. Napoleon I. verlieh das Fürstentum 1805 als französisches Reichslehen seiner Schwester Elise Bacciocchi. Die Wiener Kongreßakte gab es dem Haus Boncompagni-Ludovisi 1815 wieder zurück; bis 1860 stand es unter der HoheitToskanas, ab 1860 gehörte es zum Königreich Italien.
Im Jahr 1881 hatte Piombino 2763 Einwohner. Danach stieg die Bevölkerungszahl durch die Industrialisierung stetig an und erreichte ihren Höhepunkt in den 1970er Jahren, als der Ort fast 40.000 Einwohner zählte. Nach dem Ende der Hochzeit der Stahlindustrie ging die Einwohnerzahl leicht zurück und liegt heute bei ca. 34.000.
Wir fahren weiter Richtung Populonia an den "Golfo di Baratti". Diesen haben wir vor ca. 35 Jahren entdeckt, als wir mit unseren Söhnen in Follonica in den Ferien waren. Eine herrliche Bucht mit glasklarem Wasser. Wir verweilen eine Weile bei einem Strandspaziergang, geniessen die Ruhe bevor es wieder zurück zum Camping geht.
Am Abend schauen wir uns den herrlichen Sonnenuntergang am Strand an - der für mich immer wieder eine Faszination ausübt.
18.05.18
Follonica
Heute machen wir einen Abstecher nach Follonica.
Ab dem Beginn des 15. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zum Fürstentum Piombino unter den Appiani, die wieder eine Eisengießerei einrichteten. Diese ist seit 1546 bezeugt, und wurde im Verlauf des 16. Jahrhunderts von den Medici übernommen und erweitert. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb die Eisenverhüttung die einzige wirtschaftliche Aktivität bei Follonica, da das Sumpfland der Maremma keine Landwirtschaft gestattete und die Malaria verbreitet war.
Von 1832 bis 1836 ließ Leopold II. neben der alten Gießerei die moderne Eisenfabrik Reali e Imperiali Fonderie errichten, und Follonica wurde in den darauf folgenden Jahren der wichtigste Standort zur Eisen- und Stahlerzeugung im Großherzogtum Toskana und einer der Ausgangspunkte der Trockenlegung der Maremma. Um den Industriestandort wurden die Sumpfgebiete parzelliert, an Siedler verkauft und trockengelegt. Die neue Siedlung wuchs jedoch nur langsam. Im Jahre 1854 hatte der Ort nur 364 Einwohner. Heute ist Follonica die zweitgrößte Gemeinde der Provinz Grosseto.
1923 wurde Follonica eigene Gemeinde, bis dahin war sie administrativ Teil von Massa Marittima.
Nachdem das Hüttenwerk im Jahre 1897 der Società Anonima Alti Forni e Fonderie di Piombino unterstellt worden war, die 1918 im Konzern ILVA aufging, wurde die toskanische Stahlproduktion in den Folgejahren in Piombino konzentriert. 1960 wurde das Werk in Follonica endgültig geschlossen. Der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde, neben klein- und mittelständischer Industrie, ist heute der sommerliche Badetourismus, der sich ab den 1960er Jahren entwickelte. Follonica verfügt über einen langen Sandstrand und vielseitige touristische Einrichtungen.
Es ist heute wirkliche ein Touristenort und es gibt nicht mehr viel zu sehen.
Am Nachmittag geniessen wir den Strand und die Sonne. Sogar Tumaisch wagt sich ins Meer und nimmt ein Bad. Dann machen wir noch ein "Bunkertraining" am Strand - der Sand ist ja ideal dafür.
Den Abend verbringen wir mit unseren Campingnachbarn bei einem (oder zwei?) Glas Wein. So spät sind wir bis jetzt nie ins Bett gegangen - es ist nach Mitternacht geworden! Ein schöner geselliger Abend.
19.05. - 20.05.18
Campiglia Marittima
Wir fahren ein bisschen ins Landesinnere nach Campiglia Marittima. Als wir dort ankommen, sind wir begeistert von diesem alten Städtchen.
Der Name Campiglia leitet sich vom lateinischen Wort campus (ital. campo) für „Feld“ ab. Den Zusatz Marittima (ital. „in Meernähe“) erhielt Campiglia 1862 anlässlich der im Folgejahr stattfindenden Eröffnung seiner Bahnstation, um den Ort von anderen Orten gleichen Namens (mit entsprechend anderen Zusätzen), zu unterscheiden.
Der urkundlich erstmals 1004 erwähnte Ort Campiglia Marittima liegt auf einem das Umland beherrschenden Hügel. Der intakte mittelalterliche Ortskern mit seiner Stadtmauer, den steilen, verwinkelten Gassen und rustikalen Hausdurchgängen sowie den überwiegend unverputzten Hausfassaden zählt zu den schönsten historischen Städtchen an der Etruskerküste. Das baumförmige Straßen- und Gassennetz ist weitgehend natürlich gewachsen und trägt den beengten topographischen Verhältnissen auf der Hügelkuppe Rechnung. Von der Ruine der Höhenburg (12.–14. Jh.) am höchsten Punkt der Altstadt (215 m über N. N.) bietet sich ein Rundblick zum Golf von Follonica (im Süden), zum Golf von Baratti (im Südwesten; manchmal bis zur 100 Kilometer entfernten Insel Korsika) sowie in das hügelige, von Steinbrüchen zerklüftete Hinterland (vor allem im Norden).
Wir spazieren durch die Gassen hinauf bis zur Ruine Höhenburg, wo man einen herrlichen Rundblick geniesst.
Auf dem Rückweg kommen wir am "Parco archeominerario di San Silvestro" vorbei, wo wir einen Halt einlegen und etwas essen, eine schönen Teller mit Trockenfleisch und Beilagen für 6 Euro! Man kann es fast nicht glauben. Wir machen eine kleine Wanderung durch den Park, wo noch eine alte Eisenerzgewinnungsstätte ist.
Der Sonntag erklären wir zum "faulen Tag". Es ist herrliches Wetter und wir geniessen nochmals den Strand und das Meer. Die Wettervorhersage ist für die kommenden Tage nicht so gut und es geht nächste Woche auch wieder Richtung Disentis. Also nochmals geniessen und ausruhen, bevor es weiter geht.
21.05.18
Populonia
Wir beschliessen nochmals nach Populonia zu fahren. Es soll dort einen archäologischen Park geben, den wir beim letzten Besuch verpasst haben. Zuerst wollen wir uns Populonia Alta anschauen.
Der Ort liegt auf einem Vorgebirge hoch über dem Golf von Baratti ca. 8 km nördlich des Hauptortes Piombino. Im Jahr 2001 hatte der Ort 17 Einwohner. Er liegt im Bistum Massa Marittima-Piombino.
Populonia Alta ist der heute noch bewohnte Teil von Populonia und liegt auf der heute Poggio Castello genannten Anhöhe, die erst später von den Etruskern besiedelt wurde. Die mittelalterlichen Mauern, die den Ort umgeben, sind noch sehr gut erhalten. Sie dienten damals vor allem dem Schutz vor Piraten. Die Burg selber wurde am Anfang des 15. Jahrhunderts von Jacopo II. Appiani gebaut und im 18. Jahrhundert restauriert. Ein Rundgang durch die Gassen führt auch zum Turm der Festung, von dessen Spitze aus man einen Rundumblick auf das Meer bis hin nach Elba und auf das toskanische Festland hat. Die nahe dem Festungseingang liegende Kirche Santa Maria della Croce enthält Fresken aus dem Jahr 1516. Sie entstammen dem Umfeld des Sodoma. Die beiden von hier stammenden Leinwandgemälde Trasporto di san Cerbone (18. Jahrhundert) und Vergine con Bambino (14. Jahrhundert) befinden sich heute im Museo diocesano d’arte sacra Andrea Guardi im Dom von Piombino. Unweit davon in der Via di Sotto liegt das Museo Archeologico Gasparri. Die staatlich anerkannte Privatkollektion stammt aus der Sammlung des Curzio Desideri und wurde 1959 eingeweiht.
Das antike Populonia entstand zunächst auf der heute Poggio del Telegrafo genannten Anhöhe[2] und war eine etruskische Ansiedlung, genannt Puplunaoder Fufluna. Es war die einzige etruskische Stadt, die sich an der Küste entwickelt hat. Es war das größte Zentrum der Eisenverarbeitung des gesamten Mittelmeerraumes. Dort wurde das Eisenerz verhüttet, das von der nahe gelegenen Insel Elba stammte und im Hafen an der Bucht von Baratti angelandet wurde.
Eine Vorstellung vom Umfang der industriellen Erzverarbeitung, die mehr als achthundert Jahre (9. Jahrhundert v. Chr. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) anhielt, gibt die Menge des Schlackenabraumes von mehr als einer Million Kubikmetern. Während des Ersten Weltkrieges führte der Hunger nach Metall zum Abbau dieser Rückstände, die wegen der mangelhaften antiken Verfahren noch die Weiterverarbeitung lohnten. Die eigens zu diesem Zweck gegründete Firma Ferromin stellte ihre Tätigkeit erst nach der vollkommenen Ausbeutung der Schlacken im Jahre 1969 ein. Durch diese Abtragungen kamen erste Reste von Tholos-Gräbern ans Tageslicht und markierten damit den Beginn der Wiederentdeckung des antiken Populonia.
Als wir den archäologischen Park besichtigen möchten, stellen wir traurig fest, dass genau der Montag der Ruhetag ist! Dagegen können wir leider nichts unternehmen und machen uns so auf den Rückweg. Wir werden diesen Park bei einer anderen Gelegenheit besuchen, wenn wir wieder einmal in der Gegend sind.
Am Nachmittag finden einige Tropfen Regen den Weg zu uns - doch nicht schlimm. So haben wir den Nachmittag für Putzen (muss leider zwischendurch auch einmal sein) und Packen frei - Morgen geht es dann weiter nördlich, wo es noch viel zu sehen gibt, bevor es dann endgültig nach Hause geht.
22.05. - 23.05.18
Richtung Parma - Disentis/Mustér
Heute wird gepackt! Es "schüttet us Küble"! Wir hoffen, dass das Wetter sich noch erholt, wollen wir doch 2-3 Tage die Garfagnana entdecken. Nachdem alles gepackt ist, machen wir uns auf den Weg. Doch es scheint, als wenn wir dem Regen nachfahren.
Wir erreichen die "Ponte del Diavolo" - ja auch in Italien gibt es eine Teufelsblücke! Sie ist ein Beispiel der mittelalterlichen Baukunst mit fünf asymmetrischen Bögen, die sich im Wasser (wenn es Schönwetter ist!) spiegeln. Der längste Bogen hat eine Ausdehnung von ca. 40 Metern und eine Höhe von 18.5 Metern. Gebaut im 3. Jahrhundert stellt diese Brücke eines der bekanntesten Bauwerke der Provinz Lucca dar.
Der Regen verschlimmert sich und der Nebel kommt in Schwaden. So beschliessen wir weiter Richtung Parma zu fahren. Der Weg führt uns über den Passo di Radici. Wenn der Regen und Nebel nicht wäre, eine wunderschöne Landschaft!
In der Nähe von Parma finden wir einen Stellplatz und hoffen, dass der nächste Tag uns schönes Wetter bringt.
Jedoch dem ist nicht so, es regnet in der Nacht stark und der Morgen sieht auch nicht besser aus. So machen wir uns auf den Heimweg! Wie im Februar, als der Schnee uns die letzten Tage überrascht und wir die Reise 3 Tage früher abbrechen, ist es dieses Mal der Regen.
Doch wir dürfen uns nicht beklagen. 4 Wochen haben wir die Sonne, das Meer und kulturell genossen. Es war einfach schön!